Demontage mit Rückbauarm
Recycling von Brückenelementen
Behelfsbrücke auf alten Pfeilern
Behelfsbrücke im Bogen
Super-Rollenbahnen
Demontage mit Rückbauarm
Neben den bekannten Verfahren zum Abriss einer Brücke bietet sich das Lüdenscheider Verfahren an, welches in vielen Fällen hinsichtlich Zeit und Kosten vorteilhafter ist. Kern des Verfahrens ist ein Rückbauarm, der beim Herausschieben des Oberbaus den frei auskragenden Brückenabschnitt unterstützt.
- Durch die unterstützende Wirkung des Rückbauarms werden die Belastungen auf den alten Oberbau auf das zulässige Maß reduziert.
- Die alte Brücke kann im Schiebeverfahren herausgeschoben werden. Dies kann erforderlichenfalls auch von der Mitte nach beiden Seiten erfolgen.
- Der Rückbauarm kann aus mehreren Segmenten bestehen, die nach und nach an den alten Oberbau montiert werden.
- Der Rückbauarm kann mit einem standardisierten Behelfsbrückenbautyp kompatibel sein.
- Durch Einsatz von „Super-Rollbahnen“ kann auch ein Abbau einer Brücke mit nicht konstanter Krümmung erfolgen (separate Beschreibung).
Im Vergleich zu anderen Verfahren (z. B. Sprengung) erfolgt ein deutlich geringerer Eingriff in die Umwelt und es ist eine kurze Abbauzeit zu erwarten.
Recycling von Brückenelementen
Die erneute Nutzung von Elementen einer Betonbrücke eröffnet viele Anwendungsmöglichkeiten bei Reduzierung der Entsorgungskosten.
Von besonderem Interesse sind die Hohlkastenelementen einer größeren Betonbrücke. Diese besitzen eine hohe Stabilität und können nach entsprechender Vorbereitung des Baugrunds schnell am neuen Standort montiert werden.
Dies kann insbesondere für Überquerungen von z.B. Bachläufen, Wildwechseln usw. genutzt werden oder auch für die Errichtung von Wohn- und Zweckbauten. Weitere Anwendungen sind denkbar.
Dieses Recycling von Segmenten ist unter Umweltgesichtspunkten von Vorteil, dies wird zunehmend Bedeutung erlangen.
Die öffentlichen Bauträger sind aufgefordert, diese Wiederverwendung in ihren Ausschreibungen zu berücksichtigen.
Behelfsbrücke auf alten Pfeilern
Eine kurzfristig gesperrte, wichtige Brückenverbindung stellt eine große Herausforderung dar. Wenn dann noch aufgrund der Konstruktion für einen Neubau ein Komplettabriss notwendig wird, besteht eine Sperrung über Jahre. Die Folgen für die betroffene Region sind fatal.
Die schnellste Lösung für eine Wiederherstellung der Brückenverbindung ist eine geeignet positionierte Behelfsbrücke. Natürlich ohne eine neue, parallele Trasse und ohne Behinderung des Neubaus.
Dadurch können mit dem Neubau in Genua vergleichbare Bauzeiten erzielt werden.
Behelfsbrücke im Bogen
Behelfsbrücken werden oft im Taktschiebeverfahren in geradem Verlauf montiert. Durch eine neue Lösung wird der Einbau einer Behelfsbrücke in einem horizontalen Bogen (Krümmung) und/oder Gradiente im Taktverfahren möglich. Kern des Konzeptes sind:
- Radiusbauwerke bilden zusammen mit den geraden Brückenelementen ein Polygon, welches der Krümmung der Brücke entspricht. Die Krümmung muss nicht konstant sein. Die Radiusbauwerke dienen zur Auflage der Behelfsbrücke und zur Übernahme der zusätzlichen Kräfte durch den Bogen am Polygonknick. Die Behelfsbrückenstücke werden zwischen den Radiusbauwerken in geradem Verlauf montiert und daher nur entsprechend ihrer Auslegung belastet.
- Super-Rollenbahnen (separate Beschreibung) erlauben im Taktschiebeverfahren Bewegungen der Brückenauflage längs, quer und vertikal zur Trasse und weiterhin eine Drehbewegung der Rollenbahn.
Das Konzept erweitert damit die Einsatzmöglichkeiten von Behelfsbrücken.
Super-Rollenbahnen
Behelfsbrücken werden üblicherweise in geradem Verlauf montiert. Mit einer Super-Rollenbahn kann eine Behelfsbrücke mit einer horizontale Krümmung und/oder Gradiente montiert werden und dies sogar im Taktschiebeverfahren.
Das Konzept erweitert die Einsatzmöglichkeiten von Behelfsbrücken im Taktschiebeverfahren, kann aber für alle Brückenarten eingesetzt werden.